(Bruder)Liebe


— Zwei, die gefühlt immer neben mir stehen —

Danke für die vielen schönen Momente, die Du so oft mit mir teilst. Für die unglücklichsten Nächte, durch die ich mich geweint habe und Du mir erklärt hast, dass ich ein Schussel bin, wenn auch ein Lieber und Danke für alles dazwischen. Für meinen hysterischsten Anfall, als Du betrunken in meinem Bett lagst und Dich auf mein Boyband-Poster übergeben hast. 

Danke für meinen ersten Knochenbruch und die Erinnerung, wie ich mich mit fünf Jahren auf der Rückbank unseres Autos vor Übelkeit in die Schüssel auf meinen Knien erbrochen habe, weil Du mir zuvor das Schlüsselbein gebrochen hast. Eigentlich war es der Sturz vom Gartenzaun, auf dem ich saß und Du mich anschubsen wolltest. Danke, dass Du mich mit acht Jahren davon abgehalten hast, von zu Hause auszuziehen. Der Koffer war gepackt, das Glasfenster meiner Kinderzimmertür zerbrach im Wutanfall, aber ich bin geblieben.

Mit Dir habe ich meine ersten Unfälle erlebt. Du warst dreizehn (?), als Du mit Mama’s Kleinwagen in unseren Familien-Mercedes gefahren bist und ich saß mit Stolz auf dem Beifahrersitz und auch bei Deinem ersten Auffahrunfall mit dem Moped saß ich hinter Dir. Danke dafür, dass Du Dir eins Deiner geliebten Cola-Bonbos (von denen ich nie welche haben durfte und mir heimlich doch so viele genommen habe) zurückgeholt hast, als es mir vor Schreck im Hals stecken blieb und ich mit blauem Gesicht vor Dir stand.

Danke, dass Du mich überall mit hingenommen hast, selbst dann noch, als ich mit fünfzehn an den Türstehern vorbei in die Disco lief während Du nach dem Ausweis gefragt wurdest. Für mein größtes Glück, das ich ohne Dich und Deine Flasche Prosecco nie kennengelernt hätte. Danke, dass Du Du bist, für mich und im Leben so vieler Menschen. Du bist der große Bruder, den man sich wünscht, von dem ich so viel gelernt habe und zu dem ich immer aufschaue. Du bist da, bevor ich Dich brauche.

Und Pünktchen: Danke, dass Du mich liebst, auch an Tagen, an denen ich mich selbst nie leiden mag, ganz schrecklich ungeduldig bin oder ich wie gestern Spinat zwischen den Zähnen habe. Für Deine Geduld, Deinen Humor, dass Du Dir tagelang meine neuesten Lieblingslieder mit mir anhörst und dass Du mich verstehst, auch wenn ich nichts sage. Dann lächelst Du, bekommst kleine Augen und ich einen Kloß im Hals. Ich möchte wissen, wie Du aussiehst, wenn Du achtzig Jahre bist und wir in unserem Garten sitzen. Bei dem Gedanken, genau das aus Gründen, die wir vielleicht noch nicht kennen, nicht erleben zu können, setzt mein Herz einen Schlag aus. Danke für Dich und unser Leben. Von mir. Für Dich. Mit Dir. #antonliebtdich

Heute geht die Instagram Interior Challenge mit dem Thema #thankful zu Ende. Eine bereichernde Abwechslung in Zeiten, in denen vieles schlimm aber manches auch besser ist und wir zu selten einfach nur dankbar sind. Dankbar für das, was wir haben und dankbar für das, wer wir sind.

#nowplaying 

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